„Alkoholfrei" heißt meist bis 0,5 Vol.% – genauso wie bei vielen Säften oder reifen Früchten. Hier erfährst du, was dahintersteckt und für wen alkoholfreie Alternativen sinnvoll sind.
- Trägt ein Produkt den Hinweis „Ohne Alkohol", muss es nach deutschem Recht 0,0 Vol.% Alkohol enthalten.
- Getränke mit der Bezeichnung „alkoholfrei" dürfen bis zu 0,5 Vol.% Alkohol enthalten.
- Auch Früchte und Säfte können natürlichen Alkohol enthalten – meist in sehr geringen, unbedenklichen Mengen.
Alkoholfreie Getränke: Was du wissen musst
Alkoholfreie Getränke boomen. Immer mehr Menschen wollen bewusster leben, ihren Alkoholkonsum reduzieren oder komplett darauf verzichten – ohne auf Genuss, Ritual und Geschmack zu verzichten. Die gute Nachricht: Die Auswahl an hochwertigen Alternativen wächst rasant.
Doch was bedeutet „alkoholfrei" rechtlich genau? Warum enthalten manche Produkte trotzdem geringe Mengen Alkohol? Und wie sieht es mit Schwangeren, Kindern oder Menschen mit Suchterfahrung aus? Hier findest du die wichtigsten Fakten im Überblick.
10 Fakten darüber, ob „alkoholfreie" Getränke wirklich keinen Alkohol enthalten
Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, ob ein Getränk mit dem Aufdruck „alkoholfrei" wirklich komplett ohne Alkohol ist. Damit du sicher einschätzen kannst, was im Glas landet, haben wir die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst.
1. Was bedeutet „alkoholfrei"?
Ein als „alkoholfrei" beworbenes Getränk muss nicht zwingend 0,0 Vol.% aufweisen. Nach deutschem Lebensmittelrecht sind bis zu 0,5 Vol.% erlaubt. Viele Hersteller kennzeichnen das transparent, zum Beispiel mit „< 0,5 Vol.%" auf dem Etikett.
| Bezeichnung | Bedeutung |
|---|---|
| „Ohne Alkohol" | 0,0 Vol.% – kein messbarer Alkohol enthalten. |
| „Alkoholfrei" | Bis zu 0,5 Vol.% erlaubt. |
Wichtig: Diese Mengen sind in der Regel physiologisch unbedenklich und vergleichbar mit vielen alltäglichen Lebensmitteln.
2. Enthalten Früchte Alkohol?
Ja. Durch natürliche Gärungsprozesse können reife Früchte geringe Mengen Ethanol bilden. Je reifer und zuckerreicher die Frucht, desto höher kann dieser Wert werden – aber meist bleibt er sehr niedrig.
| Lebensmittel | Typischer Alkoholgehalt |
|---|---|
| Reife Banane | bis ca. 0,6 Vol.% |
| Apfelsaft | ca. 0,2–0,3 Vol.% |
| Traubensaft | bis ca. 1,0 Vol.% |

Diese Werte sind im Alltag unkritisch und zeigen vor allem: Ein strenger Blick auf „alkoholfrei" sollte immer den Kontext berücksichtigen.
3. Wieso steht auf Apfel- und Traubensaft kein „alkoholfrei"?
Die Kennzeichnungspflicht für den Alkoholgehalt beginnt bei Getränken erst ab 1,2 Vol.% (mit Ausnahmen, z. B. Bier). Natürliche Gärungsprozesse in Säften liegen in der Regel darunter. Bei „alkoholfreiem" Bier oder Wein wird dagegen ein ursprünglich alkoholhaltiges Getränk produziert, aus dem der Alkohol technisch reduziert wird – hier ist die Bezeichnung reguliert, deshalb gibt es die 0,5 Vol.% Grenze.
4. Kann man sich betrunken essen?
Theoretisch ja, praktisch kaum. Um über natürliche Gärung relevante Promillewerte zu erreichen, müsstest du unrealistische Mengen verzehren. Beispiel: Sehr viele reife Bananen oder große Mengen stark vergorenen Fallobsts – fernab von normalem Konsum.
Ergebnis: Für den Alltag keine reale Gefahr.
5. Sollten Menschen mit ehemaliger Alkoholabhängigkeit alkoholfreie Alternativen trinken?
Hier ist Vorsicht angebracht. Auch wenn alkoholfreie Getränke nur minimale oder gar keine Alkoholmengen enthalten, können Optik, Geschmack, Geruch und Ritual Rückfallrisiken erhöhen. Für viele Betroffene sind scheinbar „sichere" Alternativen ein Trigger.
Empfehlung: In Abstimmung mit Therapie / Selbsthilfegruppe entscheiden. Im Zweifel lieber komplett auf „bier- oder weinähnliche" Produkte verzichten.
6. Alkoholfrei & Autofahren – geht das immer?
Studien zeigen: Selbst größere Mengen alkoholfreien Biers mit bis zu 0,5 Vol.% führen in der Regel nicht zu relevanten Blutalkoholwerten, da der Körper die geringen Mengen parallel abbaut.
Bei üblichen Konsummengen gelten alkoholfreie Getränke damit als verkehrstauglich. Wer aber auf Nummer sicher gehen will oder in streng regulierten Bereichen unterwegs ist (z. B. Berufskraftfahrer), kann auf 0,0 %-Produkte zurückgreifen.
7. Ist in 0,0 % Bier wirklich kein Alkohol?
Produkte mit der Auslobung „0,0 %" garantieren, dass der Alkoholgehalt technisch auf 0,0 Vol.% (bzw. unter die analytische Nachweisgrenze) reduziert wurde. Diese sind für alle, die konsequent auf Alkohol verzichten wollen oder müssen, die sicherste Wahl.
8. Eignen sich alkoholfreie Getränke für Schwangere?
Gelegentlicher Konsum von alkoholfreien Getränken mit sehr geringem Restalkohol wird vielfach als unbedenklich eingestuft, ist aber ein sensibles Thema. Schwangere sollten bevorzugt Wasser, Tees und stark verdünnte Saftschorlen trinken und bei Unsicherheit ärztlichen Rat einholen.
9. Sind alkoholfreie Getränke wie Bier oder Wein für Kinder geeignet?
Nein. Selbst bei 0,0 %-Produkten sprechen Optik, Geschmack und Symbolik klar gegen den Konsum durch Kinder. Es besteht die Gefahr, Alkohol als „normales" Getränk zu verankern. Für Kinder sind Wasser, Schorlen, Tees und passende Kindergetränke die bessere Wahl.
10. Die Vielfalt alkoholfreier Getränke wächst stetig
Heute gibt es weit mehr als nur Saft und Limo. Vom alkoholfreien Wein über alkoholfreies Bier bis hin zu alkoholfreie Cocktails und vom Aroma inspirierte Spirituosen - wer bewusst genießen will, hat heute echte Auswahl statt Verzicht.
Häufige Fragen
Was bedeutet „alkoholfrei" wirklich?
Nach deutschem Lebensmittelrecht dürfen als „alkoholfrei" bezeichnete Getränke bis zu 0,5 Vol.% Alkohol enthalten. Sie sind also nicht völlig alkoholfrei, liegen aber deutlich unterhalb einer Menge, die bei normalem Konsum berauschend wirkt.
| Bezeichnung | Zulässiger Alkoholgehalt |
|---|---|
| „Ohne Alkohol" | 0,0 Vol.% |
| „Alkoholfrei" | bis 0,5 Vol.% |
Enthalten Früchte oder Säfte Alkohol?
Ja. Reife Früchte und Fruchtsäfte können durch natürliche Gärung geringe Mengen Alkohol enthalten. Diese liegen meist im Bereich von 0,2–1,0 Vol.% und werden im Alltag als unbedenklich eingestuft.
Sind alkoholfreie Getränke für Schwangere geeignet?
In kleinen Mengen gelten alkoholfreie Alternativen in der Regel als unbedenklich. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift bevorzugt zu Wasser, Tee und Schorlen und bespricht offene Fragen mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt.